Danke euch Kindern
Beim Jahreskreisfest zur Wintersonnenwende im letzten Jahr überraschte mich ein Kind mit der Botschaft, am Eingangsportal des Wunder-Wege-Waldes gäbe es eine Elfe. Sie fragte, ob ich diese schon gesehen hätte. Ich verneinte und drückte meine große Freude über diese mich berührende Nachricht aus. Natürlich fragte ich sie, ob sie mir diese Elfe beschreiben würde. Schon bald hatte ich ein farbenfrohes Bild in mir und einen kurzen Moment später saß eine weitere Elfe auf meinem Ohr, bald danach entdeckte sie eine auf meiner Nasenspitze.
Für alle anwesenden Kinder begann nun ein Elfenfest. Immer wieder hörten wir von neuen Elfen im Wald und lauschten den Beschreibungen dieser Naturwesen. Überall im Wald suchten die Kinder nach ihnen und tauchten ein in dieses Reich. Für mich war es ein vorweihnachtliches Geschenk an diesem Nachmittag, zu erfahren, dass Elfen gerade im Wunder-Wege-Wald weilten. Welch ein Beginn der Raunächte 2023.
Was brauchen unsere Kinder? Vor einigen Jahren, als wir längere Zeit in Südamerika lebten (und dort unsere Kinder eine starke Verbundenheit zur Natur spürten als auch zu den Menschen, die so ein großes JA zu Kindern in sich tragen), fragte ich mich, was wir ihnen auf ihren Wegen hier auf unserer Nordhalbkugel stärkend mitgeben könnten. Der Spielort meiner Kindheit, der Wald, rief mich im Dschungel Ecuadors als Erwachsene zu sich zurück. Ich spürte und verstand den Wald immer mehr als heilenden Raum hin zu unserer Rückverbindung mit der äußeren und unserer inneren Natur, hin zur Entfaltung unseres schöpferischen Seins und unserer Lebenskraft. In diesem Sinne wollte ich Kinder auf ihrem Weg unterstützen und gestaltete einen Waldbereich, der zu Ritualen, Jahreskreisfesten u.v.m. einlädt.
Das Eintauchen in Naturräume, die Verbundenheit mit dem Jahreskreislauf und mit der gesamten Natur in all ihren Facetten – mit den Tieren, Pflanzen, Steinen, den magischen Welten, nähren die kindliche Seele und unterstützen organisch die kindliche Entwicklung. Hinzu kommt das erlaubende einfach SEIN dürfen in Räumen, die auf Kinder einladend wirken. Gestaltete Naturräume, die Kinder in ihrem einfachen Sein und ihrer Lebendigkeit ansprechen, verführen zur Freude am eigenen Tun. Ich erlebe, wie Kinder in diesen Räumen immer mehr auftauen, sich vertrauensvoll bewegen, neugierig miteinander Welten entdecken und viel Schönes entstehen lassen. Jedes kleine Schneckenhaus kann zu einem Schatz werden. Für Elfen und Feen wird ein Spielplatz gebaut, mit Regenschutz, ganz selbstverständlich. Kinder sind so wache, achtsame Wesen, kleine Erdenhüter, wie sie unsere Welt braucht. Vielleicht fühlen sich die Naturwesen so wieder mehr eingeladen, diese Erde erneut mit uns gemeinsam zu bewohnen.
Was können uns Kinder in unser Leben hineinweben? Uns und unserer Umwelt mit einem weichen Blick zu begegnen, wach, neugierig und offen zu sein, unsere Sinne wieder zu beleben, Unmögliches für möglich zu halten, all das zu entdecken und zu erforschen, was genau jetzt da ist und vor unseren Füßen liegt. Träumen, spielen, still sein, das Wunder für möglich halten und seinem natürlichen Kind-Sein die Führung überlassen… Lernen wir wieder von unseren Kindern und verbinden wir sie wieder mit dem, was auch in ihnen lebendigst schlägt – mit der Seele und den Wundern der Natur, der Fülle und Schönheit dieser.
Danke all euch Kindern, große und kleine, für euer Sein und eure Verbundenheit.
Kerstin Scheffler · Erdhüterin im Wunder-Wege-Wald in Hohenstein-Ernstthal · www.wegezumir.de