Dein authentisches Leben leben
Wann und wie beginnt eine Vision?
Wenn wir jung sind, haben wir viele Ideen und Träume. Idealerweise ist dies eine Zeit, in der wir experimentieren und Dinge ausprobieren. Wenn wir in dieser Lebensphase von unserem Umfeld dazu ermutigt werden – ohne dass daraus unbedingt etwas werden muss – entwickelt sich die Fähigkeit, kreativ zu denken und zu fühlen sowie der Mut, Projekte in die Tat umzusetzen. Ohne Stress und Erwartungshaltung. Diese Fähigkeit brauchen wir, um spätere Visionen, die wir mit mehr Ernsthaftigkeit verfolgen möchten, überhaupt finden zu können.
Wenn wir in dieser Lebensphase nicht zum Experimentieren ermutigt werden, sondern etwa belächelt oder zum direkten Erfolg oder Funktionieren genötigt werden, fehlt später die Leichtigkeit und die Tiefe, überhaupt auf die Wünsche und Träume unseres Herzens zu lauschen. Wir können dies „nacharbeiten“, indem wir sozusagen nachträglich mit Ideen experimentieren. Ohne Erfolgsdruck. Spielerisch. Und dadurch ganz bewusst fehlende „Teenager-Erfahrungen“ nachholen.
Gesellschaftlich werden wir eher in Strukturen und Konformitäten geschoben, die nicht unbedingt zu uns passen. Authentisch zu sein erfordert Mut und auch Initiative. Es erfordert das Erlernen von Eigenverantwortung. Mit „Ich mache nur meinen Job“ ist es nicht getan. Ebenso wenig ist es damit getan, dauerhaft in der Rebellion zu verharren, immer im Gegenteil dessen, was die Gesellschaft, die Familie, das Umfeld erwarten.
Meines Erachtens beginnt das authentische Leben und – in der Folge – das Finden und Leben der eigenen Berufung mit der bewussten Entscheidung zur Eigenverantwortung.
Niemand kann etwas besser wissen als wir selber (außer natürlich in fachlichen Bereichen, in denen wir selber uns nicht auskennen und uns vielleicht die professionelle Dienstleistung einer Information einholen). Letztlich aber entscheiden wir selber für uns. Wenn wir nicht entscheiden, entscheiden andere. Und auch das ist unsere Entscheidung.
Lebensentscheidungen, die wir treffen, können sich als positiv herausstellen. Oder auch nicht. Oft können wir es vorher nicht wirklich wissen. Wir können nur unserer Intuition folgen. Oder auch unsere Helferwesen und Krafttiere, wenn wir welche haben, um Hilfe bitten. Auch hier müssen wir am Ende selber entscheiden und dann mit der eigenen Entscheidung leben.
Der erste Schritt zum eigenen Wunschleben ist also, sich darin zu üben, eigene Entscheidungen zu treffen und zu ihnen zu stehen – in Eigenverantwortung. Das gibt Stärke.
Jetzt kann mit einer ersten spielerischen Visionssuche begonnen werden. Spielerisch ist wichtig. Wenn es gleich am Anfang zu ernst wird, kommen die Gesellen innerer Kritiker, Angst und diejenige, die immer meckert, dass das sowieso nicht realistisch sei, zum Vorschein. Wenn sie auftauchen, lässt man sie einfach mit dabei sein, nimmt sie aber in dieser Phase nicht allzu wichtig.
Wofür schlägt Dein Herz? Was berührt Dich?
Wenn Du Deine Vision schon klar hast, kannst Du direkt zum nächsten Schritt – siehe unten – weitergehen. Wenn nicht, probier gerne die folgenden Übungen aus:
Eine Möglichkeit ist, jeden Tag oder einmal die Woche – für eine bestimmte Zeit – eine innere „Reise in mein Wunschleben“ zu unternehmen. Du schaust Dich dort um und siehst, wie Fu lebst, was Fu tust und wie Du Dich fühlst. Dies schreibst Du auf, ohne zunächst darüber nachzudenken, ob und wie das umzusetzen wäre. Letzteres kommt viel später.
Was Du in dieser inneren Reise erlebst, kann unterschiedlich sein. Es ist gut, diese Reisen für eine bestimmte Zeit regelmäßig zu unternehmen und zu beobachten, wie das Wunschleben sich vielleicht verändert und entwickelt. Oder weitere Details hinzukommen. Dies tust du so lange, bis Du eine Vision findest, die Dein Herz öffnet. Das macht auch verletzlich, ist aber wichtig, um damit weiter zu gehen.
Eine weitere Möglichkeit ist, täglich für eine bestimmte Zeit aufzuschreiben, was Du gerne tust.
- Wie möchtest Du Deinen idealen Tag verbringen ?
- Was möchtest Du wie lange und wie oft tun ?
- Vielleicht im Garten sein, dort pflanzen und ernten. Oder ein Musikinstrument spielen. Alleine oder mit anderen? Malen? Mit Menschen sprechen. Mit nur einem oder mit vielen?
- Wobei fühlst Du -dich wohl, was macht Dir Spaß, was fühlt sich angenehm und leicht an?
(Wir sind manchmal so heftig darauf konditioniert, dass das Leben keinen Spaß machen darf und vor allem das berufliche Leben eine einzige Mühsal sein müsste, dass auch hier zunächst eine bewusste Veränderung der Denkweise ansteht).
Hier ist auch die Frage hilfreich: Wenn Geld kein Thema wäre – wie würdest Du Dein Leben verbringen? Was würdest du tun?
Mach dann eine Liste: Schreib Deine Fähigkeiten auf. Frag hier gerne in Deinem Freundeskreis: Ist Dir etwas aufgefallen, was ich gut kann? Außerdem denk nach, wofür Dir schon einmal jemand eine Gegenleistung/Tausch oder Geld angeboten hat. Auch wichtig: Was von dem, das Du gut kannst, tust Du auch gerne? Manchmal sind wir so sehr daran gewöhnt, anderen Menschen mit unseren Fähigkeiten Gutes zu tun, dass wir ganz vergessen zu bedenken, ob uns das selber überhaupt Spaß macht.
Wenn es jetzt um den beruflichen Kontext geht, kannst Du anschließend diese Liste der Dinge die Du gerne tust, in zwei oder auch drei, Spalten einteilen. Füge Deine Fähigkeiten in diese Spalten hinzu. Die Fähigkeiten, die Du auch gerne ausübst. Manches davon ist einfach ein schönes Hobby. Anderes wiederum kannst Du so gut, dass andere Menschen davon profitieren können.
Es ist nicht immer leicht zu erkennen, welches unsere besonderen Fähigkeiten sind, da uns die Dinge, die uns leicht fallen, oft als selbstverständlich erscheinen und es uns gar nicht auffällt, dass wir hier etwas besonders gut können. Ich selber bin in einer Familie mit guten HobbymusikerInnen aufgewachsen und ich konnte als Kind überhaupt nicht begreifen, dass es Menschen gibt, die so gar kein Instrument spielen – noch nicht einmal Blockflöte... Mir erschien das so normal, Musik zu machen. Noch immer denke ich manchmal, dass so ein bisschen Harfe spielen doch gar nicht schwer ist – bis ich merke, wie schwer sich manche Menschen damit tun, wenn sie es probieren.
Es gibt nun also eine Spalte mit Dingen, die Du gerne als Hobby machst, die aber vielleicht nicht unbedingt die Allgemeinheit bereichern. Dazu eine oder auch zwei weitere, in denen die Fähigkeiten stehen, die Du möglicherweise anderen Menschen als Dienstleistung zur Verfügung stellen könntest.
In der mittleren Spalte stehen vielleicht Fähigkeiten, die schon grundsätzlich da sind, aber noch eine weitere Ausbildung brauchen.
In der dritten Spalte stehen die Dinge, die Du richtig gut kannst, in denen Du möglicherweise ausgebildet bist und die Du direkt zur Verfügung stellen kannst – sofern jemand davon erfährt, dass Du diese anbietest.
Wenn Du so weit gekommen bist, geht es mit dieser letzten Spalte los – die mittlere merkst Du Dir gerne für später und suchst in aller Ruhe nach den passenden Weiterbildungen oder was immer es dort noch braucht.
Deine Vision in die Wirklichkeit bringen
Wenn Du Deine Vision klar hast, aber bisher noch nicht umsetzen konntest, schau, was Dich davon abhält. Vielleicht braucht es einfach noch Zeit und die nächsten Schritte. Vielleicht bist Du schon gut „im Flow“. Wenn nicht, schau genau hin, wo und an welcher Stelle Du Dich selber ausbremst oder blockierst. Welche Glaubenssätze tauchen auf? Welche Gefühle? Folge den Gefühlen in die Tiefe. Wann hast Du diese schon einmal gefühlt? Das kann in der Kindheit gewesen sein oder in einem früheren Leben.
Recht häufig haben wir, die wir im heilerischen Bereich arbeiten (möchten), Erlebnisse aus früheren Leben als Hexe, Heilerin, Hebamme, Priesterin etc. zu bearbeiten. Dies ist eine sehr sensible Arbeit, die Zeit, Ruhe und feine Aufmerksamkeit braucht. Auf einer anderen Ebene schau nach Deiner Selbstwertschätzung im Hier und Jetzt und nach Deinen Ressourcen. Wer unterstützt Dich? Auf welche Ressourcen kannst Du zugreifen: Räume, Zeiten…? Was von dem, das Du benötigst, kannst Du vielleicht tauschen? Wo und wie kannst Du Dich von (finanziellen und zeitlichen) Verpflichtungen befreien, um Raum zu schaffen für das Neue?
Sinnhaftigkeit und Selbstwert emotional von Geld entkoppeln – Geld als praktisches Mittel wertschätzen
Meine Empfehlung ist, Geld sowohl als praktisches Mittel unbedingt wertzuschätzen, als auch es vom eigenen Selbstwert und der Sinnhaftigkeit Deiner Tätigkeit emotional zu entkoppeln. Der Wert Deiner Dienstleistung liegt in ihrem Inhalt, nicht in dem Betrag, den Du dafür bekommst. Die Sinnhaftigkeit Deiner Tätigkeit liegt in ihr selbst. Sie braucht nicht mit Geld bewertet zu werden. Wenn Du diese emotionale Entkoppelung übst, wirst Du weder zu niedrige, noch unsinnig hohe Honorare nehmen wollen. Du brauchst sie nicht als Bestätigung. Du brauchst sie nur als praktisches Mittel. Dafür allerdings brauchst Du sie. Dies ist meines Erachtens ein sehr wichtiger Punkt, der viel verändert.
In der angestellten Arbeitswelt und in der Gesellschaft haben wir etwas anderes gelernt. Geld hat hier alle möglichen unsinnigen Bedeutungen. Wenn wir die loslassen – hier kann einiges an innerer Arbeit nötig sein, gleichzeitig aber den praktischen Aspekt des Geldes unbedingt weiterhin berücksichtigen, dann können wir endlich in Freiheit und Sinnhaftigkeit authentisch leben und arbeiten.
Die Beträge, die Du als sogenannten „Energieausgleich“ annimmst, sind praktischer Art
Was brauchst Du, um Deine Dienstleistung anbieten zu können? Du brauchst einen Raum und Gegenstände, mit denen Du arbeitest, wie Musikinstrumente, eine Liege, Sitzgelegenheiten, Kristalle, Räucherwerk, hochwertige Öle… je nachdem, womit Du arbeitest. Du hast Ausbildungen gemacht, für die Du bezahlt hast. Du brauchst Deinen „Lebensunterhalt“, Essen, Kleidung, Wohnung etc.
Verschaff Dir eine Übersicht über Deine Kosten, die privaten und die professionellen. Versuche, sie niedrig zu halten, indem du z.B. tauschst, wenn Du kannst. Gerade zu Beginn einer beruflichen Selbstständigkeit nehmen wenig Kosten den Stress raus. Spare aber nicht an der falschen Stelle. Was nötig ist, muss eingeplant werden. Schau auch nach den ortsüblichen Preisen für vergleichbare Angebote. Nimm Deine Honorare an. Sie haben die praktische Funktion, dass Du Deine Kosten damit decken kannst.
Wie viel und wie lange bist Du in der Lage, Deine Dienstleistung anzubieten? Ist es realistisch, 5 Tage die Woche 8 Stunden täglich hochwertige psychotherapeutische Sessions zu geben? Oder Massagen? Vermutlich nicht. Wie möchtest Du Deine Dienstleistungen also verteilen? Wie lange bist du präsent.? Welche Pausen brauchst Du? Spür in Dich hinein, was stimmig ist. Finde Deinen eigenen Arbeitsrhythmus. Zu welchen Zeiten kannst Du gut arbeiten?
Wenn Du Dir selber Arbeitspläne erstellst, die nicht authentisch sind, sondern nur gerechnet, wird ein Teil von Dir diese boykottieren und Du wirst weniger Anfragen bekommen, als Du geplant hast. Das fühlt sich dann nicht gut an – obwohl es eigentlich eine stimmige Rückmeldung ist, dass Dein Plan nicht passt.
Rechnen ist auch nötig. Und dann braucht es eine stimmige Planung, in der Du Deine Dienstleistung gut ausüben kannst und am Ende auch das benötigte Geld mit hereinkommt. Eventuell braucht es einen Zwischenschritt mit einem kleinen Nebenjob. Oder einer weiteren selbstständigen Tätigkeit, die Deine eigentliche Dienstleistung balanciert, bis Du eine Kombination Deiner Angebote herausfindest, die Du mit Freude ausüben kannst und die Dich finanziell versorgt.
Sei hier erfinderisch und beim Zwischenschritt auch zu Kompromissen bereit. Bei Deiner eigentlichen authentischen Tätigkeit machst Du keine Kompromisse. Sie wird dann weiter wachsen und ihre Formen finden.
Wie finden Dich die Menschen, die von dem profitieren können, was du anbietest?
Wenn Du Website, Flyer, Social Media etc selber nicht gut kannst, hol Dir unbedingt Unterstützung. Vielleicht kannst du Dienstleistung tauschen, wenn nicht, gibt für die wichtigen Dinge Geld aus.
Deine potentiell empfangenden Menschen wollen Dich ja finden: Mach es ihnen leicht!
Dich sichtbar machen ist wichtig. Manchmal steckt auch hier ein Thema dahinter, das bearbeitet werden möchte. Oder es ist einfach nur etwas praktisches, das sich dadurch lösen lässt, dass es eben jemand anderes für Dich erledigt.
Auf dem Weg in die Umsetzung
Gib Dir selber für die Umsetzung Deines Wunschlebens die nötige Zeit. Wenn Du im Kontakt bist mit Deiner Vision und Schritt für Schritt wirklich gehst, dDr dabei Deine Hindernisse anschaust, in der Tiefe mit Dir selber arbeitest, dann wächst sie und du wirst sie Stück für Stück umsetzen.
Erinnere Dich wieder an Deine Eigenverantwortung. Sie hilft dabei, Altes aufzuräumen. In Eigenverantwortung bei Bedarf Unterstützung zu holen und anzunehmen, ist auch gut. Die Entscheidungen bleiben Deine.
Aussitzen und abwarten hilft Deiner Vision nicht. Das Universum wirft Dein Wunschleben eher selten einfach so vom Himmel. Dich unter Druck setzen (zu lassen), in einem bestimmten Zeitraum etwas Bestimmtes erreichen zu müssen, ist ebenso kontraproduktiv und erzeugt nur Frust.
Aber wenn Du dran bleibtst, und jedes Mal, wenn Du stecken bleibst und der Flow nachlässt, genau hinschaust, die Chance zur eigenen inneren Arbeit ergreifst, dann werden sich Deine eigenen Themen Stück für Stück wandeln und Dir als Erfahrung der Weisheit in Deiner Arbeit zur Verfügung stehen. Das ist das große Geschenk.
Kontakt: Claudia Hoffmann · Tel 035267 520027 · www.heiler-innen-ausbildung.de
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