Mit der Kraft des Herzens

01.12.2025 ⋅ Bewusstsein

„Ich suchte in Tempeln, Kirchen und Moscheen. Aber ich fand das Göttliche in meinem Herzen.“ Rumi

Krisenzeiten – Zeiten, in denen uns der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Wir taumeln, wir fallen – unser Sein wird in seinen Grundfesten erschüttert ... ohne Halt und Anker zerfallen wir zu Asche. So, wie der mystische Vogel Phönix. Wenn wir jedoch neu geboren werden möchten, müssen alte Strukturen zunächst einmal in sich zusammenbrechen. Die Krise ist die Bewährungsprobe für alles, was wir bisher in unserem Leben gelernt haben. Sie spült das bisher Verborgene, das, was wir im „Alltagsmodus“ unterdrücken, ans Tageslicht und zeigt unsere Schatten in ihrer schonungslosen Nacktheit. Unser Mikrokosmos ist ein Abbild des Makrokosmos und umgekehrt. So, wie unsere inneren Krisen eine Neugeburt und eine Chance zur heilsamen Kurskorrektur sind, so ist auch jede globale Krise eine kostbare Gelegenheit, um als Gesellschaft eingefahrene und unheilsame Pfade zu verlassen und einen Neubeginn zu wagen. Diese Geburt wird und kann nicht ohne Schmerzen vonstatten gehen, denn der Schmerz ist Teil der menschlichen Krise. Berühren wir ihn mit unserer Achtsamkeit, können wir ihn verwandeln und aus der Asche erneuert und verwandelt auferstehen.

Haben wir den Mut, uns den inneren und damit auch kollektiven „Dämonen“ der Krise zu stellen? Wie können wir im Auge des Orkans verweilen, ohne der Verzweiflung anheim zu fallen? Wie können wir durch diese Krise gehen, ohne von der Angst übermannt zu werden? Wie können wir aus der Krise in ein neues friedvolles und menschlicheres Sein erwachen? Sie zu fruchtbarem Dünger für neuen fruchtbaren Boden transformieren? Wo und wie können wir uns in dieser haltlosen Phase der Erschütterung, der Haltlosigkeit, orientieren? Der Mystiker Rumi sagt dazu: „Dein Herz kennt den Weg.“

„Wenden wir uns daher nach innen und lauschen der Liebe unseres Herzens. Und wenn wir ganz still werden, wirklich zuhören (lernen), wird uns unser Herz stets, einem Kompass gleich, den Weg weisen.“