Chiron, der verwundete Heiler

01.06.2025 ⋅ Astrologie

Möge Heilung geschehen

Der Planetoid wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt und trägt den Namen des Kentauren Chiron, einem Halbbruder des Zeus. Er bildete Krieger aus und besaß große Heilkräfte, die er lehrte und weitergab. Von Herkules wurde er mit einem vergifteten Pfeil verwundet und starb daran, weil er sich selbst nicht heilen konnte. Der griechische Mythos ist die Vorlage für die Geschichte des verwundeten Heilers. 

Viele Heiler und Heilerinnen sind selbst krank, tragen schwer an ihren inneren Wunden und glauben, sie dürften andere nicht heilen, solange sie selbst nicht geheilt sind. Das alte Dilemma der Chiron-Thematik ist, dass die Wunde nie ganz heilen kann. Doch in der Neuen Zeit, in den hohen und höher werdenden Lichtschwingungen, haben wir eine neue Wahl. Wir müssen nicht mehr an unserer Wunde sterben und indem wir eine neue Geisteshaltung dazu einnehmen, können wir Heilräume schaffen und erweitern. 

Im Horoskop zeigt Chiron uns die Urwunde auf und gleichzeitig auch den Heilungsweg an. 50 Jahre braucht er für einen Umlauf um die Sonne; er zieht seine elliptischen Bahnen zwischen Saturn (Körper), dem letzten mit bloßem Auge sichtbaren Planeten und Uranus (Geist), dem ersten der drei überpersönlichen Planeten. So besteht Chirons Aufgabe ebenfalls darin, uns über den Körper hinaus mit dem Geistigen zu verbinden, wobei seine Position im Geburtshoroskop die Art und Weise und den Lebensbereich anzeigt, wie und wo wir das meistern können. 

Wird Chiron im Horoskop durch einen laufenden Planeten aktiviert, kommen wir unweigerlich mit unserer Urwunde in Kontakt. Den Höhepunkt bildet hierbei der Chiron-Return, wenn Chiron nach 50 Jahren wieder exakt auf seinem Ursprungsort steht. Die Astrologie ist ein mächtiges Werkzeug, mit der sich die unbewussten Prozesse aufzeigen lassen, die jeder Mensch als Lernaufgabe im Laufe seines Lebens durchlaufen darf. Wenn wir in unserem kosmischen Fahrplan die Energien erkennen und bewusst machen können, kann tiefe Heilung auf der Seelenebene stattfinden. Es ist ein heiliger Moment, wenn wir plötzlich erkennen, dass wir alles richtig gemacht haben, genau am richtigen Ort sind und im Timing mit dem universellen Plan.

Der aktuell laufende Chiron zeigt die Heilungsmöglichkeit für das Kollektiv an; im Moment steht er im Zeichen Widder. Im ersten Zeichen des Zodiak liegt der Schmerzpunkt in der eingeschränkten Handlungsfähigkeit. Der lebendige Impuls wird im Keim erstickt und der Glaube, ein eigener Wille sei unerwünscht, kann den lebensfrohen Selbstausdruck verhindern. Die Lernaufgabe besteht darin, aus der Ohnmacht in die Selbstermächtigung zu kommen und ein Gefühl für den richtigen Augenblick zu bekommen, etwas zu bewegen, zu beginnen oder zu initiieren. Durch die Widderenergie haben wir die Möglichkeit, in die Selbstermächtigung zu gehen, wieder in die eigene Kraft zu kommen, unseren Impulsen unbedingt zu folgen und zu lernen, unsere Energie so zu bündeln, dass wir sie genau im perfekten Augenblick einsetzen, nicht zu früh und nicht zu spät.